Wie unser Verein entstand....
Wenn man so durch Roetgen fährt, welches sich im Süden von Aachen sanft auf den Höhen des hohen Venns ausstreckt, dann fällt dem Besucher oder Durchreisenden eine besondere Eigenart dieses Dorfes auf:
Die schmucken, gepflegten und mit Liebe dekorierten Häuser haben oft einen besonderen Gegenstand in der sorgfältig gekehrten Einfahrt stehen.
Nein, kein exklusives Auto, einen besonderen Pferdeanhänger. Der Pferdefreund erkennt häufig Drei- oder sogar Vierpferdehänger, die sich gleichmässig über das Ortsbild verteilen.
Hält man dann die Augen offen, sieht man mit Elektrozaun und Hecke eingefriedete Wiesen und darauf friedlich kleine Pferde grasen, deren Mähnen im sanften Wind wehen.
Ist das eine endemische Art?
Das Vennpony?
Als unser Verein im Jahr 1982 von Josef Dohr, Georg Arndt, Herbert Pfennings und Eckhard Nikolaizig gegründet wurde, stand als Name „Vennlatscher“ im Raum.
Wenn man sich die Tiere ein wenig genauer ansieht, dann wird aber schnell klar, dass es sich bei dieser Spezies um Nachfahren der von Brunhild aus Island eingeführten Rasse handeln muß. Der legendenliebende Aachener weiß natürlich, dass der älteste berühmte Aachener, nämlich Karl der Große, selbstverständlich damals ein Islandpferd geritten ist, trotzt es doch jedem Wetter, braucht keine Box mit Solarium oder Heizdecke. Dieser kleinen Robustpferderasse reichten Kaiser Karls Kräuter vollkommen aus um glücklich zu leben.
In Aachen gibt es eine Tafel im Innenhof einer Krankenkasse am Markt). Auf dieser Tafel ist Kaiser Karl gut erkennbar auf einem Islandpferd unterwegs. Die Wellenbewegung des Schweifes zeigt ganz klar, dass dieses Pferd sich in der Gangart Tölt befindet.
Mit wachsender Population musste natürlich auch mit den zuständigen Forstbehörden abgeklärt werden, wo man denn im Walde reiten darf.
Um die Kommunikation zu vereinfachen, wurde schliesslich unser Verein Islandpferdefreunde „Kaiser Karl“e.V. gegründet.
Das Museum Frankenberg in Aachen erlaubte die Verwendung des Tafelbildes. So ziert seitdem eine Kopie das Logo unseres Vereins.
Ein großangelegtes OSI in der heiligen Halle der Aachener Soers war ein erstes großes Auftreten der Isi-freunde.
Seit einigen Jahren erfreut sich der Verein an einer gut gepflegten Ovalbahn mit fußfreundlichem Dressurviereck, so dass kleinere Turniere und auch Unterrichtsstunden in angenehmer Umgebung stattfinden können.
Überwiegend aber widmet sich die Vereinsarbeit der Hege und Pflege der Islandpferdereiterei im Freizeitgewand, vor allem, wenn man überlegt, dass auch die Sportreiter unter uns überwiegend Amateure sind.
Das jährliche Nikolausreiten vermittelt allen Dorfbewohnern, die sich zu dem Anlass zu unserer Ovalbahn begeben, wie freundlich und zugewandt unsere Pferde sind. Lärm macht ihnen nichts aus, sie tragen mit Geduld die Kleinsten, die beim Ponyreiten mal die Welt von oben betrachten wollen und Regen kann ihnen schon gar nichts anhaben. (Die Wettertiefs kommen ja auch gerne aus Island...).
So ist unsere Absicht, die Menschen den Tieren näher zu bringen.
Letztlich erfahren wir im Umgang mit ihnen immer auch etwas über uns selbst.
(U. Wawroschek)